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Die
Zahlen schwanken, der Kontinent ist im Ausnahmezustand. Weltweit hat
sich der Wildtierbestand in den vergangenen 40 Jahren halbiert.
Nashörner und Elefanten sind vom Aussterben bedroht. Der
illegale
Handel mit Wildtieren wird auf 5-20 Billionen US Dollar pro Jahr
geschätzt. Es ist das viert-lukrativste Verbrechen neben
Drogen-,
Menschen- und Waffenhandel.
Gross angelegte, internationale
Kartelle und Korruption bis in die höchsten Ränge der
Regierungen und deren Handlanger sind die Drahtzieher bei dieser
schamlosen Abschlachterei. Mit diesem Blutgeld durch Elfenbeinhandel
finanzieren LRA und die Al-Shaahab ihre Waffen, was die rigorose
Schlachterei nicht nur in astronomische Zahlen sondern auch in immer
sclimmere und skrupellosere Tötungsmethoden treibt.
Die Stosszähne der Tiere
werden
mit Kettensägen aus dem Gesicht der Elefanten gefräst
oder
mit Äxten aus deren Köpfen gemeisselt, sogar, wenn
die Tiere
noch am Leben sind. Oft halten es die Mörder nicht einmal
für
notwendig, ihre Äxte mitzunehmen, - für den
erzielten
Erlös an Elfenbein ist das auch nicht nötig-, und so
bleiben
sie oft in den halbierten Kopf geschlagen stecken, Bilder des Grauens
hinterlassend.
Auch die Jagd auf Elefanten mit Speeren ist ein nicht
minder grausames Treiben. Über einen Zeitraum von mehr als
zwei
Wochen sterben die gespeerten Tiere einen grausamen Tod, es sei denn
die Ranger und Buschärzte können sie
aufspüren und den
Speer rechtzeitig aus ihren Körpern operieren. Die heisse
Sonne
der Steppen lässt in wenigen Tagen die Kadaver ausdorren, die
Stosszähne fallen aus dem Kiefer wie Mikadostäbchen;
ein
leichtes, diese bei der nächsten Operation einzusammeln. Die
neuste Methode ist, die Wasserlöcher der Tiere mit Dynamit zu
versehen. Nicht nur Elefanten erleiden ein qualvolles Ende, auch andere
Tiere wie Büffel, Antilopen, Giraffen, Nashörner,
Zebras
usw. werden in der Luft zerfetzt.
Der Internethandel mit Produkten aus Elfenbein boomt,
allem voran stehen China, Japan, Thailand, um der Herstellung von
Souvenirs und Amuletten, Armbändern oder Namensstempeln
nachzukommen.
1979 gab es über 1,2 Millionen Elefanten in Afrika. Zehn Jahre
später, also 1989, waren es nur noch 600.000. Das
führte zum
Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) von 1989; immerhin, ein
internationales Verbot von Elfenbeinhandel, das zuerst grosse Wirkung
gezeigt hatte: Der Elfenbeinpreis fiel ins Bodenlose, die Wilderei ging
stark zurück, und Elefantenpopulationen erholten sich
zusehends.
Der illegale Handel mit Elfenbein und Produkten aus Elfenbein
allerdings wuchs stetig in China und steuert die
enorme Nachfrage bis zum heutigen Tag. China beansprucht für
sich
eine
Ausnahmeregelung, es darf Elfenbein von afrikanischen Staaten wie
Botswana, Namibia, South Afrika oder Zimbabwe kaufen. Das hat eine neue
Epidemie an Wilderei ausgelöst, die seit 2008 nur in
Superlativen
gipfelt.
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Satao,der
mächtigste Elefant
in Tsavo`s National Park, Kenya,
wurde am
30. Mai 2014 von Wilderern abgeschlachtet (pictures
unknown)
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Der natürliche Feind des Elefanten ist der Mensch. Elefanten
werden in freier Wildbahn mehr als sechzig Jahre
alt.
Satao, der älteste unter Afrika`s Elefanten,
geschätzt auf weit über sechzig Jahre, wurde am 30.
Mai 2014
getötet. Seine mächtigen Stosszähne wurden
ihm aus dem
Gesicht gehackt. Wenige Monate zuvor erlitt Mountain Bull, der zweit
grösste Elefant Afrika`s, das gleiche Schicksal.
Jährlich
fallen geschätzte 25.000 bis 30.000 Elefanten wegen des
Elfenbeins
grausamer
Wilderei zum Opfer. Wenn wir nicht drastisch einschreiten, wird es 2025
keine wild lebenden Elefanten in Afrika mehr geben.
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